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Schulpartnerschaft Namibia

 

Sprachen

Namibia hat eine vielfältige Sprachlandschaft mit indigenen Sprachen wie Oshivambo, Otjiherero und der Klicklautsprache Nama-Damara sprechen. In offiziellen Kontexten wird auch oft Afrikaans verwendet, erste Amtssprache ist jedoch Englisch. Etwa 1 % der Bevölkerung spricht Deutsch. Die „Allgemeine Zeitung“ ist neben dem „The Namibian“ erhältlich. Neben Printmedien spielen Radio und Fernsehen eine wichtige Rolle, besonders in ländlichen Gebieten, wo viele Menschen über lokale Radiostationen erreicht werden.

 

Gleichberechtigung

Auf unserer ereignisreichen Reise nach Namibia machten wir viele Erfahrungen mit dem Umgang unserer Austauschpartner mit Gleichberechtigung. Obwohl diese – genau wie in Deutschland – gesetzlich verankert ist, wird sie gesellschaftlich nicht in gleichem Maße anerkannt. Ein gutes Beispiel für diese bedauerliche Feststellung war unsere Selbstversorgung: Immer wenn gekocht werden musste, wurde automatisch davon ausgegangen, dass die Mädchen sich an den Herd stellen, während die Jungs besonders gelobt wurden, wenn sie sich dazu entschieden, mitzuhelfen. Bei unserem Besuch im *Junior Council*, dem U18-Teil des namibischen Parlaments, konnten wir jedoch – ähnlich wie in Deutschland – einen starken Wunsch nach Veränderung dieser noch nicht vollständig gesellschaftlich anerkannten Gleichberechtigung beobachten. So wurde bei einem Projekt zur Weiterbildung von Markthändlerinnen und Markthändlern eine Art „Frauenquote“ eingeführt, um gezielt Frauen zu fördern. Wo ein Wille ist, ist sicher auch ein Weg!

 

Gegensatz Arm und Reich   

In Namibia gibt es große Unterschiede zwischen armen und reichen Menschen, besonders in Städten wie Windhoek und Swakopmund. Diese Unterschiede sieht man deutlich an der Stadtplanung, den Wohnvierteln und den Arbeitsmöglichkeiten. In Windhoek leben viele arme Menschen in Katutura, einem ehemaligen Township aus der Apartheidzeit. Hier gibt es viele Wellblechhütten, schlechte Straßen und oft keinen Zugang zu Strom oder fließendem Wasser. In Swakopmund gibt es ähnliche Viertel, zum Beispiel Mondesa, wo viele Arbeiter wohnen. Ganz anders sehen die reichen Viertel aus, zum Beispiel Ludwigsdorf und Klein Windhoek in Windhoek oder Vineta in Swakopmund. Hier gibt es große Häuser mit schönen Gärten, gute Straßen und viel Sicherheit. Die meisten reichen Bewohner sind weiße Namibier oder erfolgreiche Geschäftsleute.

 

Bildung, Arbeitswelt und Industrie

In der Hauptstadt gibt es viele Büros, Geschäfte und Regierungsgebäude. Auch viele Importgeschäfte werden vor allem dort abgewickelt, wie der Autoverkauf. Private Fahrzeuge sind fast das einzige Fortbewegungsmittel, die meisten fahren große Wagen oder Pickups mit Vierradantrieb. Die Bahnstrecken, die auf die deutsche Kolonialzeit zurückgehen, transportieren heute nur noch Waren. Wenig gebildete Menschen finden oft nur Jobs auf Baustellen oder im Verkauf. Putzkräfte werden überall gebraucht, da Windhoek die sauberste Stadt Afrikas sein möchte. Sogar am Flughafen wird während der Abfertigung an mehreren Stellen der Boden gewischt. Die Städte am Ozean, Swakopmund und Walvis Bay haben Fischerei, Walvis ist ein Tiefseehafen mit umfangreicher Logistik. Insgesamt spielt natürlich durch die Nationalparks der Tourismus eine große Rolle.

In Namibia sind öffentliche Schulen meist kostenlos, aber Eltern zahlen für Materialien und Uniformen. Nach der Schule gibt es Uni- und Ausbildungswege, etwa an NUST und UNAM. Dennoch ist die Jugendarbeitslosigkeit hoch. Es gibt Renten- und Versicherungssysteme, aber nicht alle sind sozial abgesichert.

 

Kultur

In Namibia ist der Respekt vor älteren Generationen sehr wichtig, da sie als Bewahrer von Wissen, Traditionen und kulturellen Werten angesehen werden. Dies spiegelt sich in vielen Aspekten des Lebens wider, zum Beispiel während der Mahlzeiten, bei denen in einigen Gemeinschaften die älteste Person zuerst anfangen darf zu essen und die jüngste zuletzt. Solche Traditionen symbolisieren Respekt und Dankbarkeit für die Erfahrung und die Beiträge der Älteren zur Gesellschaft. Uns wurde oft gesagt, dass das Wort der Mutter „Gesetz“ ist und dass Kinder nicht widersprechen dürfen, da dies als respektlos gelten würde.

 

 

News von der Namibia AG

Besuch vom Autor und Aktivisten Mbakumua Tjaveondja

Am 28.11. hatte die Namibia AG Besuch von dem jungen Autor und Aktivisten Mbakumua Tjaveondja aus Windhoek. Diskutiert wurden Sichtweisen auf die Kolonialgeschichte, Aspekte von Rassismus und generelle spannende Einblicke in die Stadt Windhoek. Nachfolgend das Gedicht, das Tjaveondja vortrug.

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Chronik unser Partnerschaft

Aktivitäten und Preise seit Beginn der Schulpartnerschaft 2009

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