Die AG Sprachbildung
Wie alle anderen Sprachen der Welt, ist auch die deutsche Sprache im Fluss, und ebenso scheint es mit den sprachlichen Fähigkeiten unserer Schüler*innen zu sein. Oder handelt es sich um eine Abnahme dieser Fähigkeiten?
Zwischen diesen beiden Polen, der unaufhaltsamen Sprachentwicklung und dem scheinbaren Niedergang sprachlicher Fähigkeiten, ist die Arbeit der AG Sprachbildung angesiedelt: Wir wollen sensibilisieren für die sprachlichen Erscheinungen unserer so spannungsreichen Gegenwart und gleichzeitig unseren Kolleg*innen Hilfsmittel an die Hand geben, um diesen Erscheinungen nach Maßgabe ihrer Fächer produktiv zu begegnen.
Somit liegt der Schwerpunkt unserer Arbeit auf der Organisation der Sprachbildung an unserer Schule. Regelmäßig kommt unsere Arbeitsgruppe, an der Kolleg*innen aus unterschiedlichen Fächern teilnehmen, nach dem Unterricht zusammen und diskutiert konkrete Maßnahmen.
Mitunter tritt unsere inhaltliche Arbeit hinter die organisatorische zurück, jene Diskussion von Fragen wie: Wie lernen unsere Schüler*innen, die ja so unterschiedliche, multikulturelle Sprachbiografien haben, zu sprechen und zu schreiben? Was genau sind die sprachlichen Phänomene unserer Zeit? Und reichen unsere didaktischen Mittel noch aus, ihnen zu begegnen?
Doch das Organisatorische drängt stets mit Macht. Sprachbildungsarbeit ist immer Konzeptarbeit, um nicht zu sagen Konzeptpapierarbeit? Papier, das in den Fächern und den Ordnern der Kolleg*innen verschwindet?
Wir brauchen Geduld, viel Geduld. Konzepte gibt es en masse, doch sie durchzusetzen benötigt Zeit. Über die Jahre aber ist an unserer Schule das Bewusstsein davon, dass unsere Schüler*innen eine gut durchdachte und organisierte Sprachbildung brauchen, immer stärker geworden. Und wie häufig stellen die Kolleg*innen fest, dass sie, ohne groß darüber nachgedacht zu haben, bereits im Sinne der Sprachbildung tätig gewesen sind, weil sie z.B. im Physikunterricht ein Tafelbild haben abschreiben lassen.
Wenn es gut läuft, dann kann, gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern, Sprachbildung recht beiläufig geschehen, und immer aus einem fachlichen Inhalt heraus. Und genau das ist ebenfalls wichtiger Bestandteil unserer Arbeit: die Kolleg*innen dafür zu sensibilisieren, was sie im Sinne der Sprachbildung bereits unternehmen.